Reminiszenzen

Gratwanderungen

Immer wieder musste Ulrico Hess für seine Anliegen im Sinne seiner Truppe kämpfen, vor allem auf nationaler, politischer Ebene. Es war eine Herausforderung und oftmals eine Gratwanderung. Umso mehr genoss er die Gratwanderung als ortskundiger Guide auf dem Passo Scimfus mit Journalisten, die ihm auf eine zweitätige Exkursion mit Übernachtung in der Truppenunterkunft im steilen Berg oberhalb des Passo Gottardo und dem Besuch im Fort Airolo gefolgt waren. 

Sommer 1997

Auch unter Beschuss blieb der Kdt unerschrocken

Da muss schon mit grösserem Kaliber auf den Kdt geschossen werden, dass er aus der Ruhe kommt. Wie auf dem Truppenübungsplatz Cholloch Ricken. Grenadiere sind eben abgehärtet. Muss so sein!

Wo ist der Feind? 

Ulrico Hess mit Grenadierblut in den Adern kannte keine Angst. "Mir nach, los!" Es schien, dass ihm solche Situationen trotz "Entscheidungsstress" und Verantwortung immer auch Spass machten. 

"En face"

Ulrico Hess liebte die Menschen und die Diskussion "en face", wie er immer sagte. Auch hier anlässlich eines Medientages im Hochgebirge - im Gespräch mit dem damaligen Chefredaktors des Schweizer Soldaten.

Sommer 1996

1965

Vielen Dank an Beat Maron (per Facebook)

Da staunte der AdA auf der Alp Wichlen aber nicht schlecht

So viel Prominenz mit Interesse und Charme, auf dem Schiessplatz Wichlen GL zu begegnen, erlebt man im Militärdienst nicht oft. Auf einem der jährlichen Besuche des Zürcher Gesamtregierungsrats wollte es die sympathische Frau Regierungsrätin Rita Fuhrer, assistiert von ihrem "Unterstellten" Div Hess, genauer wissen. Die Atmosphäre war sehr entspannt und herzlich. 

Max, Charly, Rico - in den Bergen duzt man sich

Der langjährige Chefredaktor der Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift ASMZ, Dr. Charles "Charly" Ott (2. von rechts), war immer ein treuer und wohlwollender Besucher der Medienveranstaltungen von Ulrich Hess, wie auch Max Korhals (links, der für verschiedene Medien berichete). Beide standen Hess sehr nahe. Das gegenseitige Vertrauensverhältnis war sehr vertieft. So folgten Max und Charly auch ganz entspannt Hess auf dem schmalen Grat beim Passo Scimfus.

Ein Corporate Design muss ausnahmslos durchgesetzt werden

Selbst die Weinetikette anlässlich der Verabschiedung des Kdt F Div 6 von RR Rita Fuhrer und dem im Widder Hotel Zürich am 31. Oktober 1997 versammelten, erwartungsfreudigen Stab musste dem strengen, aber freundlichen Divisions-CD weichen.

Rechts das Original. Links die "FAREWELL"-Etikette. Die Farbe Blau blieb. Hinzu kam noch das Ticino-Rot in Zürich.

Naturverbunden

Nicht nur die Tessiner Berge liebte Ulrico Hess, generall auch die Natur. Er hatte immer einen Blick übrig für die Berge, Flora und Fauna.

"Ich erwarte von jedem volles Engagement!"

Ulrico Hess faszinierte seine Truppe, weil er Vorbild war, es vorlebte und sich vor seine "Mannä" stellte. Das spürten alle, die ihm im Dienst begegnet sind. Er hatte eine besondere Überzeugungskraft und wusste genau, wie die "Unterstellten" zu packen waren. Aber wer sich nicht mit "Engagement" zu profilieren wusste, der hatte es schwerer. Hess war ein strenger, aber fairer und berechenbarer Kommandant. Ein souveräner Führer. 

Auf den Mensch zugehen, fragen und ihm zuhören. Soviel Zeit muss sein

Ich war vielfach Zeuge, wie Hess auf Truppenbesuchen den direkten Kontakt zu Soldaten gesucht hat. Er wollte immer "den Puls spüren", wie er sagte. Er hat sich für den Menschen gegenüber ehrlich interessiert und fragte immer nach dem Befinden, ob alles OK sei und ob er/sie viel lernen würde. Viele angesprochen AdA waren zunächst etwas überfordert, aber Hess ging auf sie mit Charme und Lockerheit zu, sodass das Eis sofort schmolz und sich offene und erfreuende, für den Kdt aufschlussreiche Gespräche entwickelten.

Warum auf der Brissagoschachtel Ende Oktober 1997 plötzlich drei Sterne erstrahlten

Die Fabbrica Tabacchi Brissago bekam frühzeitig Wind von der beruflichen Veränderung eines ihrer vielleicht besten Kunden und produzierte eine Kleinauflage der legendären Brissago Blauband, selbstverständlich mit drei Generalssternen und als "Riserva del comandante Ulrich Hess". Herzlichen Dank nochmals für diese Idee und die Kooperation. 

Ein perfektes Duo

Ulrico Hess wünschte sich bei Antritt als Kdt F Div 6 Oberst i Gst Conrad Meyer als Stabschef. Meyer, hoch geachteter Professor und Prorektor an der Universität Zürich, Buchautor und späterer NZZ-Präsident, war schon damals eine sehr angesehene Autorität und wurde von Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten gleichermassen sehr geschätzt. Meyer war viel auch als Referent der Division unterwegs. Meyer assistierte Hess wunderbar und zum Wohl der F Div 6. Zwei wahre Persönlichkeiten, die sich sehr mochten.

RR Rita Fuhrer - als Co-Pilotin bei der F Div 6 (oder?)

Frau Regierungsrätin und damalige Militärdirektorin Rita Fuhrer war eine wunderbare Politikerin, wohlwollende politische Vorgesetzte von Ulrico Hess und ein herzlicher Mensch. Rita Fuhrer verlor nie ihr sprichwörtliches Strahlen. Ob die Headline "Co-Pilotin" allerdings stimmt? Das Foto wurde anlässlich eines Besuchs des Gesamtregierungsrats des Kantons Zürich aufgenommen. Ob Pilotin oder nicht: der Heli landete jedenfalls punktgenau, pünktlich und wieder unfallfrei in Dübendorf. War also doch ein Pilot der Luftwaffe am "Joystick"? 

Alphornspiel für den Comandante 

¨Uberraschender Besuch eines Alphornbläsers im "Sännechutteli" auf der Alpe Scimfus. Zur grossen Freude des Kdt und Ehre wurde ihm natürlich nicht der Marsch geblasen. Geht ja gar nicht, den ein Alphornbläser bläst nicht, sondern spielt. 

Hess war dankbar für die musikalischen Abendgrüsse des extra aus Disentis/Mustér angereisten Kurt Arnold Ebnöther. Zwei, die sich auf Anhieb sehr gut verstanden. Das Alphornspiel überliess Ulrico Hess dann doch dem Senior im blauen Sennenkutteli. Schade, hätte ein schönes Video abgegeben. Aber damals hatte man sowieso weder Handys, geschweige denn Videokameras in den schweren "Natels".

Eines der Lieblingszitate von Ulrico Hess

Für Ulrico Hess stand immer der Mensch im Zentrum. Dieses Zitat verwendete Ulrico Hess deshalb besonders gerne - im Jahr 1998, unter anderem in seinem Speech DC Rap FAK 4 am 12. Februar, in der Kaserne Teuchelweiher in Winterthur und auf seiner Einladungskarte zu seiner ersten Jahresmedienkonferenz des FAK 4 1998 auf dem Säntis. Dem höchsten Punkt "seines" Korps und "seinem" Hausberg. 

Bild: www.gutezitate.com

Gipfelstürmer, die das Gletschereis schmelzen liessen

Auch das ist ein Foto, das wahrscheinlich in einigen Alben zur Erinnerung aufbewahrt wird. Ulrico Hess und "seine" treuen und begeisterten Journalisten vor dem atemberaubenden Tierberg. Und alle hörten ihm gebannt zu. Hess war ein sehr geschätzter Gesprächspartner. Es machte grosse Freude, in seiner Nähe zu sein und mit sich mit ihm auszutauschen. Und Hess schätze das sehr und zollte ihnen freundschaftlichen, fast familiären Respekt und spürbare Sympathie.

"And ... action!"

Ein geheimnisvolles Foto. Ein Mann in Uniform wird von einem Super Puma verfolgt. Welcher Böswicht sass wohl darin? Und wer ist James Bond? Jedenfalls hätte es dieses bisher unveröffentlichte Foto vielleicht auf das Plakat des nächsten 007-Films geschafft, falls "Rico" für die Rolle entdeckt worden wäre. Doch "Mein Name ist Hess - (Grenadier) Ulrico Hess" war die Arbeit für die Schweizer Armee sowieso viel wichtiger und er hätte diese Funktion für diese Rolle nie freiwillig aufgeben wollen. Scheinwerferlicht, Ruhm und Geld egal. 

Sehr beliebt bis verehrt bei der Truppe

Ulrico Hess war hart im Fordern, aber grosszügig im honorieren von Leistungen. Wer zu grossen Respekt vor dem energisch wirkenden Grenadier alter Schule hatte, wurde im Gespräch sofort wohlwollend "abgeholt". Hess' Kompetenz und Charisma hat viele Wegbegleiter beeindruckt, sodass Hess bis auf unterste Stufe äusserst angesehen und beliebt war, ja auch verehrt wurde. Heute würde man sagen, Ulrico Hess hatte sehr viele begeisterte Follower. 

Einer dieser war der Gren Rekr Imhof. Anlässlich einer Medienreise mit Zwischenstopp mit Super-Puma bei der wunderschönen SAC-Tierberglihütte zeigte die Mutter Imhof Ulrico Hess und der Journalistenreisegruppe das Fotoalbum ihres Sohnes, in dem sich Hess auf vielen Isone-Fotos wiederfand. Er strahlte wie ein Lausbub und war sehr gerührt. Auch die mitgereisten Journalisten teilten gerne mit Hess die Freude. Und Ulrico Hess schrieb selbstverständlich seinen Dank und eine persönliche Note ins Album. Leider konnte Sohn Imhof an diesem Tag nicht anwesend sein, was er sehr bedauert hatte, wie die Mutter sagte. Dafür gab es ja ein sehr persönliches Extra. 

Tessiner Stilleben (1) im Hochgebirge

Bild ohne Worte... Oder vielleicht doch: Ulrico Hess ist hier und freut sich an den Enzianen.

Tessiner Stilleben (2) im Hochgebirge

Es muss nicht immer Kaviar sein. Merlot del Ticino, selezione d'ottobre und Brissago hingegen schon. 

Bedeutend lieber als das Büro oder auch das KPH in der Anlage war Hess in der Natur und bei der Truppe unter engagierten Menschen. 

In geschlossener Gesellschaft - Kdt im Gef Stand

"Kdt an alle. Ich bin hier... Mir nach!" Oder so ähnlich. Der Wortlaut unterliegt der GH.

"Table d'hôte" à la Hess im Hochgebirge

"Und ä Suppä z'Mittag". Serviert von "Landbote"-Reporter, dem unvergesslichen, sehr wohlgesinnten Alfred Spaltenstein.

Auftrag: Sicherung des Limmattales vor Panzern!

Der Kdt im Austausch mit Mai i Gst Willy Haderer, ehemaliger Kantonsrat SVP, der in eben genanntem Limmttal, in Unterengstringen, eine angesehene Druckerei führte. Selbstverständlich führte sie jeweils die Druckaufträge der Division, vor allem des Medien Of, gerne und stets sehr zuverlässig und hochqualitativ aus. 

A charming team

Das Bild will wohl bestätigen, dass die damalige C EMD und der Kdt F Div 6, das Heu durchaus auf der gleichen Bühne hatten. 

Hess auf der Flucht?

Das ist also das Bild eines Divicos, wenn er vom KP in den Gef Stand im Schützenpanzer fliehen muss. Stabs Of kennen das. Einsam, ohne seine Stabs Of um sich, in engem Terrain, mit ungewisser Reise. Ein in dieser Situation komplizierter, im Ernstfall lebensgefährlicher Job, wo man gejagt wird. Dieses seltene Bild entstand anlässlich einer Stabsübung der F Div 6. 

Time management

Immer auf Achse. Wenn möglich immer draussen bei der Truppe. Das war das Credo von Div Ulrico Hess in der F Div 6. Im Büro war er nur ungern. Das sollte sich später im FAK 4 und in der Geschäftsleitung des VBS in Bern stark ändern. Aber Hess hat das nie bejammert. Er hat seinen Auftrag jederzeit, auch mit vollstem Programm und permanentem Zeitdruck eisern erfüllt. Er lebte für die Schweiz und die Armee. Arme Ehefrau, Trudi Hess Würmli und sein Labrador-Hund...

"Gaht's no? Dä bö Fei spinnt doch, oder?!"

Zugegeben. Dieser Satz ist frei erfunden, passt aber zum Bild. Tatsächlich war Ulrico Hess in der Lage, den begleitenden, fotografierenden Medien Of mit seiner vielseitigen, stets ändernden Mimik innert Sekunden komplett zu überfordern. Der 36 pics. Schwarz-Weiss-Film - richtig: 1995 hab es noch keine Handys mit Kamera und 258 MB Speicher - war innert einer Minute leergeschossen. 

Der launige Abschied der eigenständigen Redaktion Info F Div 6

Ohne Brissago wäre der Text nicht vorstellbar und vollständig gewesen. SC Oberst i Gst Conrad Meyer hatte offenbar peinlichst die Statistiken nachgeführt und bilanzierte in seiner Rede mit einem Augenzwinkern: «Ulrico Hess hat die Division zirka 3000 Tage geführt. Für seine Truppenbesuche hat er 320’000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. Rico ist aber auch gerne mit dem Helikopter geflogen. Etwa 320 Heliflugstunden hat er in Anspruch genommen. Nebenbei hat er während dieser Zeit etwa 3000 Brissagos geraucht.» 

"Ich zähle auf Sie!"

"Nehmen Sie die eingegangene Pflicht als Offizier wahr. Stehen Sie dazu - auch wenn es in der Öffentlichkeit heute leider oftmals nicht mehr so "in" ist, dass man nämlich zur Armee steht. Sie können stolz sein, ein Teil - und zwar - ein wichtiger - von unserer Armee zu sein. Ich zähle auf Sie! Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihr überdurchschnittliches Engagement."

KKdt Ulrico Hess, Kdt FAK 4, DC Rap FAK 41998, 12.01.98 

Gerne würden wir auch Ihre Reminiszenz kennenlernen. Bitte schreiben Sie uns. Danke im Voraus. Wir sind sehr gespannt und freuen uns.